IL FIGLIO DELLA "SACHERTORTE"*
[Der Sohn der "Sachertorte"]*

Nanni Moretti, ein Filmschaffender im Sinne der "politique des auteurs"?

 

 

 
 

609 336: Seminar zum Praxisfeld Journalismus: Filmkritik iG 8.1.3
Dr. Christa Blümlinger
SoSe 1995

 

Markus A. Mascelli
Matr.-Nr.: 9003211

[ e n t e r ]

 

* in Anlehnung an den Film "Son of the Pink Panther" ["Der Sohn des Rosaroten Panthers"] von Blake Edwards aus dem Jahre 1993 mit Roberto Benigni, Herbert Lom und Claudia Cardinale, in dem Benigni Inspektor Clouseaus tolpatschigen Sohn spielt. Der Film war in den USA erwartungsgemäß ein Flop, in Italien hingegen (Kinotitel: "Il figlio della pantera rosa") ein großer Erfolg.

 

 

 

 

 

l i n k s ]
 

titel
next

 

 

 

 

 

 
 

für S. und die sh.asus

"Ich liebe das Kino, und vor allem liebe ich es, ins Kino zu gehen;
paradoxerweise gehen jene Leute, die heute das Kino lieben
oder sagen, sie lieben es, nicht oft dorthin."

(übersetzt nach dem Interview von Jean A. Gili mit Nanni Moretti: Nanni Moretti "Des films pour exorciser mes obsession". Entretien avec Nanni Moretti [Nanni Moretti. "Filme, um meine Obsessionen loszuwerden". Unterhaltung mit Nanni Moretti]. In: Positif, Nr. 311, Jänner 1987)

 

 

[ i n h a l t ]

 

 

 

 

 

 

top
next

 

 
 

[ i n h a l t ]

1. vorspann

2. was ist die "politique des auteurs"?

3. biographisches zu nanni moretti

4. die wiederkehrenden elemente in nanni morettis filmen
a. michele apicella und nanni moretti
b. das ballspiel und der wasserball
c. die süßigkeiten und deren philosophie
d. die schuhe und der charakter dahinter
e. der tanz und die musik
f. das telefon und die kommunikation
g. die familie und die moral
h. der film im film und das kino
i. die psychologie und die 68er-generation
j. die sprache und die gesellschaft

5. moretti und die filmkritik

6. literatur

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 

 
 

"Das Kino war und ist für mich immer das adäquate Mittel,
den anderen und mir selbst mitzuteilen, was ich alles in mir habe."

(übersetzt nach dem Interview von Charles Tesson mit Nanni Moretti: Comme un nageur solitaire ... Entretien avec Nanni Moretti [Wie ein einsamer Schwimmer ... Unterhaltung mit Nanni Moretti]. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 31, Jänner 1987)

 

1. vorspann

Die vorliegende Arbeit soll klären, inwieweit und anhand welcher Indikatoren das Filmschaffen Nanni Morettis als ein Filmschaffen im Sinne der "politiques des auteurs" zu sehen ist, kurz: aufzeigen, daß es sich bei Nanni Moretti um einen Autorenfilmer im wahren und ursprünglichen Sinne des Wortes handelt. Dazu wird es nötig sein, jene wiederkehrenden Elemente filmtechnischer, inhaltlicher und symbolischer Natur aus seinen Filmen zu exzerpieren, die Teil dessen sind, was ich im Sinne der "politiques des auteurs" als die Handschrift des Regisseurs und Schauspielers Moretti bezeichen möchte, was sozusagen seinen "Stil" ausmacht. Die Bedeutung, die diese wiederkehrenden Elemente über ihre Funktion in den einzelnen Filmen hinaus für das Verständnis des filmischen Gesamtwerks Nanni Morettis als das eines "auteurs" im ursprünglichen Wortsinn (der Kritiker der Cahiers) haben, soll mit Daten aus Interviews und Filmkritiken belegt werden, die Aufschluß geben sollen über Morettis künstlerisches Selbstverständis, sein Verhältnis zum Produktionsumfeld und die Lesarten seines schöpferischen Outputs in der Filmkritik.

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

"Aber meine Filme haben trotzdem nur einen Sinn,
weil ICH sie geschrieben, die Regie geführt und in ihnen gespielt habe."

(übersetzt nach einem Interview mit Nanni Moretti in "Cinéma" Nr. 350, 1986, Paris)

 

2. was ist die "politique des auteurs"?

Zum Verständnis dessen, was ich anhand des filmischen Werkes Nanni Morettis aufzeigen möchte, ist es notwendig, auf den Begriff "politique des auteurs" kurz näher einzugehen:

Der Begriff "politique des auteurs, von François Truffaut wohl am treffendsten in seinem Artikel "Une certain tendance du Cinéma français" (Cahiers du Cinéma 31, Januar 1954) formuliert, bezeichet den von den Kritikern der "Cahiers du Cinéma" entwickelten Ansatz, Filme vorwiegend als Werke eines individuellen Autors ("auteur"), vornehmlich des Regisseurs, zu sehen, "der seine persönliche Weltsicht trotz der Spannungen zwischen Stil, Thema und Produktionsbedingungen durchsetzt." [1] Der "auteur" (franz. für Autor), ist demnach zu sehen als ein "Regisseur mit einem stark ausgeprägten Stil" [2] , der sich als Individuum über sein filmisches Schaffen ausdrückt. Neu an diesem Ansatz war die Vorstellung des "Kinos der Autoren" als eines "Kinos der Regisseure", das z.B. im krassen Gegensatz zum klassischen amerikanischen Modell der Trennung zwischen Drehbuchautor und Regisseur stand. Die "politique des auteurs" ging davon aus, in der Filmkomposition einen Organismus zu erkennen, "der auf unterschiedlichen Ebenen die individuellen Besonderheiten des Regisseurs zum Ausdruck bringt." [3] Als willkürliche (Neu-) Festlegung filmkritischer Herangehensweise stellte dieser Ansatz viel eher eine "Politik" als eine Theorie im eigentlichen Sinne dar. André Bazin versuchte dies einige Jahre später in einem Artikel, in dem er zu einigen der durch ebendiese "Politik" entstandenen Exzesse Stellung nahm, folgendermaßen zu erklären: "Die Politique des Auteurs besteht kurz gesagt darin, den persönlichen Faktor in der künstlerischen Schöpfung als Bezugspunkt zu wählen und dann anzunehmen, daß dieser sich von einem Film zum nächsten fortsetzt oder sogar weiterentwickelt." [4] Trotz dieser, speziell in ihrer Verallgemeinerung problematischen Positionierung der Kritiker der "Cahiers" hat die "politique des auteurs" zumindest dem Wiederaufleben des persönlichen Autorenfilms in den 60er Jahren Gutes getan, indem sie als dessen Wegbereiter fungierte: "Nachdem es einmal klar war, daß ein Film das Produkt eines Autors war, daß die 'Stimme' des Autors bekannt war, konnten sich die Zuschauer dem Film anders als bisher nähern, nicht so als ob er Realität wäre oder der Traum von Realität, sondern als eine Darstellung, die von einem anderen Individuum gemacht wurde." [5]
Auf der Ebene der Produktionsbedingungen bestimmt sich der (heutige) Autorenfilm nach Jörg Becker "vor allem aus dem Protest gegen das, was er nicht sein will: Der handwerkliche Autorenfilm steht gegen die Industrieproduktion Film, also gegen einen Film, der sich nach technischem Niveau und Innovationsstärke einschätzen läßt und der regelrechte Genres produziert. 'Autorenfilm ist eine Protestform: gegen den Überhang des Bankdenkens, Verleiherdenkens und Produzentendenkens im Film.' So Kluge in der Ulmer Dramaturgie. Das autoriell Schöpferische, das Subjektive des Autors ist das Prinzip des Autorenfilms, hier liegt das Entscheidungszentrum. Das klingt emphatisch, nach Omnipotenz des freien Schriftstellers, der seinen unergründlichen individuellen Impulsen folgt, dessen Filme gleichsam den Abdruck seiner Persönlichkeit bilden, eine Welt ganz eigener Zeichen und Obsessionen." [6]
Und genau an diesen Zeichen und Obsessionen soll meine Beschäftigung mit den Filmen Nanni Morettis und deren Lesart in der Filmkritik ansetzen.

 

 

inhalt
next

 

 
 

"Wenn ich mich über etwas lustig mache, dann über mich und meine Welt.
Nur wenn man zuerst häßlich und gemein zu sich selber ist,
hat man auch das Recht, zu anderen häßlich und gemein zu sein."

("Italien 2. Glück und Melancholie. Gespräch mit Nanni Moretti von Rainer Gansera." In: epd Film 9/94)

 

3. biographisches zu nanni moretti

Nanni Moretti, am 19. August 1953 in Bruneck (Südtirol) geboren, wo seine Eltern, ein Griechisch-Professor der Universität "La Sapienza" und eine Gymnasiallehrerin, gerade im Urlaub waren, verbringt seine Kindheit und Jugend in Monteverde, einem gutbürgerlichen Stadtteil Roms, und schließt seine humanistische Schulbildung mit der Matura am Klassischen Lyzeum ab. Während der Gymnasialzeit kristallisieren sich schon seine beiden Hauptinteressen heraus: der Wasserballsport und das Kino. Die Nachmittage gehören dem Kino, die Abende dem Training. [7] "Während meiner letzten Jahre im Gymnasium war ich ein begeisterter Kinogänger, aber ich war nicht krank vom Kino. Ich habe mir alles angeschaut, auch viele schlechte Filme, denn es ist sehr wichtig sie auch zu sehen." [8] Er engagiert sich in einer trotzkistischen Gruppierung, gibt mit einem Altersgenossen die Zeitschrift "Soviet" heraus und wird in den Jahren nach 1968 in der "Außerparlamentarischen Linken" aktiv. [9] Nach der Matura gibt er den Wasserballsport kurzfristig auf, nachdem er es zuvor sogar bis in die Jugendnationalmannschaft geschafft hatte, um die Möglichkeiten, Filmemacher zu werden, zu sondieren: Die Filmhochschule in Rom ist Akademikern vorbehalten, die Akademie der Darstellenden Künste interessiert ihn weniger, da sie viel eher eine (sehr kalte und starre [10] ) Ausbildung zum Schauspieler bietet als zum Regisseur. So versucht er auf direktem Wege, bei einigen Regisseuren als Regieassistent unterzukommen, was ihm aber nicht gelingt. [11] Er verkauft seine Briefmarkensammlung und schafft sich eine Super8-Kamera an.
Morettis erste autodidaktische Fingerübungen, zirka dreißigminütige Kurzfilme, sind von sehr experimentellem Charakter ("La sconfitta", 1973; "Paté de bourgeois", 1973; "Come parli frate?", eine Parodie auf A. Manzonis "I promessi sposi", 1974). [12] 1976 spielt Moretti eine kleine Rolle in "Padre Padrone" der Brüder Taviani.
1976 dreht er auf Super8 (1977 auf 16mm umkopiert) seinen ersten Langfilm "Io sono un autarchico", der auf verschiedenen Festivals und in mehreren Filmclubs vorgeführt wird und zum ersten Mal jene Elemente enthält, die für Nanni Morettis Filme typisch werden, weil immer wieder wiederkehrend, so z.B. die Hauptfigur des Films (und - beinahe aller - weiteren Filme Morettis), Michele (Apicella), das alter ego des Regisseurs.
1978 dreht Moretti seinen ersten "professionellen" Film auf 16mm-Material, später umkopiert auf 35mm, "Ecce Bombo", der Italien in Cannes vertritt und ein unerwarteter kommerzieller Erfolg wird. Auf ihn folgt 1981 "Sogni d'oro", der den Goldenen Löwen in Venedig gewinnt, 1984 "Bianca" (von Silvio Berlusconis Reteitalia produziert; Morettis Kommentar dazu: "Für mich war es eine Finanzierung. Für ihn war es ein Alibi." [13] ), 1985 "La messa è finita", für den Moretti in Berlin den Silbernen Bären erhält. Was erstaunt, ist, daß der immer noch junge Regisseur bereits ganz früh in seiner Laufbahn als Filmemacher zu den Hochprämierten des europäischen Kinos zählt.
1987 gründet Nanni Moretti zusammen mit Angelo Barbagallo eine eigene Produktionsfirma, die "Sacher-Film", benannt nach der Sacher-Torte, in die Moretti so vernarrt ist. In Zusammenarbeit mit der Rai und ausländischen Gesellschaften produziert die "Sacher-Film" 1987 "Notte italiana" von Carlo Mazzacurati und 1988 "Domani accadrà" von Daniele Luchetti, in dem Moretti selbst mitspielt. 1989 erscheint, von Morettis "Sacher-Film" produziert, "Palombella rossa", der bei den Filmfestspielen in Venedig großes Aufsehen erregt, da seine Produktionsform als Absage an den "üblichen Produktionsweg" verstanden wird, [14] was dazu führt, daß der Film für den Wettbewerb abgelehnt wird und es nur in die "Settimana della critica" schafft. 1990 dreht Moretti für Raitre den einstündigen 16mm-Dokumentarfilm "La Cosa" über die Diskussionen, die die Meldung einer möglicherweise bevorstehenden Umbenennung der KPI in "Partei der Demokratischen Linken", PDS, in den KPI-Parteisitzen des Landes auslöst. Im gleichen Jahr widmet André S. Labarthe Moretti eine Folge seiner Serie "Cinéma de notre temps". 1991 produziert die "Sacher-Film" Daniele Luchettis "Il portaborse", in dem Moretti eine der beiden Hauptrollen spielt. 1991 eröffnet Nanni Moretti im römischen Stadtviertel Trastevere sein eigenes Programmkino "Nuovo Sacher" und 1993 erscheint "Caro diario", für den Moretti in Cannes den Preis für die beste Regie erhält. Es folgt die Produktion von Mimmo Caloprestis "La seconda volta", in der Moretti wieder einmal eine Hauptrolle übernimmt und Morettis jüngster Film, "Aprile", der demnächst in den österreichischen Kinos anlaufen müßte.

 

 

inhalt
next

 

 
 

"Die Schwierigkeit mit anderen zu sein, konstituiert das Thema meiner Filme,
deren wahres Thema die Schwierigkeit, mit sich selbst zu sein ist."

(übersetzt nach einem Interview mit Nanni Moretti in "Cinéma" Nr. 350, 1986, Paris)

 

4. die wiederkehrenden elemente in nanni morettis filmen

"Die Wandlungen, die es bei mir von Film zu Film gibt, machen mein Kino aus. Herauszubekommen, was ich über meine Filme denke, geht vielleicht so: Sie müssen sich immer den nachfolgenden Film anschauen. Vom nachfolgenden Film her verstehen Sie, was ich über den vorangegangenen denke. Die Entscheidungen, die ich als Regisseur treffe, spiegeln immer auch meine Erfahrungen als Zuschauer." [15] Dieser Äußerung Morettis entsprechend und der Ansicht von Holzinger folgend, daß es sich bei Nanni Morettis Kino um einen Kosmos handelt, der sich dem Zuschauer erst in einer Art "Fortsetzungskino", aus der Gesamtheit der Filme erschließt, [16] habe ich die wesentlichen Elemente inhaltlicher und stilistischer Natur aus Nanni Morettis Filmen (von "Ecce Bombo" bis "Caro diario") zu Begriffspaaren zusammengestellt, die gleichzeitig schon grob einen Aufschluß darüber geben, wofür sie innerhalb des Kino-Kosmos Nanni Morettis stehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

inhalt
next

 
 

a. michele apicella und nanni moretti

Wesentlich für das Kino des Nanni Moretti ist das (fast lückenlose) Festhalten an ein und derselben Hauptfigur in seinen Filmen. [17] Michele Apicella, von der Kritik immer wieder als alter ego Morettis identifiziert, ist ein fiktives Konstrukt aus einem Vornamen, der Moretti "das erste Mal ... rein zufällig eingefallen" [18] ist und ihm recht geeignet vorkam, und dem Mädchennamen seiner Mutter: "Es schien mir ein schöner Vorname zu sein, ein bißchen traurig, weder besonders originell noch besonders gewöhnlich, wie es Gianni, Andrea, Fabrizio, Gianfranco sein können. Dann habe ich ihn weiterverwendet, denn das erschien mir natürlich, sogar logisch. Und dann hat ein Spiel begonnen, das noch andere Sachen als den Namen miteinbezog. Ich behalte unbewußt die Charaktereigenheiten des Protagonisten meiner Filme bei, weil es eine Person ist, die von mir ausgeht." [19] Als fiktive Figur ist Michele (seit Morettis drittem Film, "Sogni d'oro", als Michele Apicella bekannt) auch nicht gleichzusetzen mit Nanni Moretti, was Moretti in mehreren Interviews immer wieder zu betonen bemüht ist: [20] "Meine Figuren sind in dem Sinn autobiographisch, als sie einen Seelenzustand, der mir in einem bestimmten Moment eigen ist, repräsentieren und meine Gefühle ausdrückt." [21] "In den Filmen, die ich mache - nennen wir sie persönlich, autobiographisch - versuche ich, meine Ängste loszuwerden, meine Obsessionen, sie mit jener Waffe zu bekämpfen, die unvermeidlich ist, wenn man sich der Autobiographie ausliefert, nämlich der Ironie." [22] Auf die Tatsache angesprochen, daß seine Hauptfigur in "La messa è finita" das erste und einzige Mal nicht Michele (Apicella) heißt, erwidert Moretti in einem Interview mit Jean A. Gili für Positif: "Vielleicht heißt der Protagonist von 'La messa è finita' auch Michele. Ich glaube, daß die Priester oft ihren Namen ändern, wenn sie ihr Priesteramt antreten. Hier heißt er Don Giulio - Don Michele, das würde nicht gut klingen - aber vielleicht hieß er ja Michele vor seiner Priesterweihe." [23]
Den eigentlichen Wandel vollzieht Nanni Moretti mit "Caro diario", wo er sich erstmals nicht hinter dem durchaus mit biographischen Zügen ausgestatteten, aber doch immer noch erfundene Kunstfigur gebliebenen Michele Apicella versteckt, sondern erstmals als Nanni Moretti auftritt. Diese Entscheidung begündet er in der besonderen Beschaffenheit des Erzählstoffes und dem Anliegen, dies auch in der Wahl der filmischen Darstellungsform zum Ausdruck zu bringen. [24] Speziell im III. Kapitel "Medici" ["Ärzte"] (aber auch im I. Kapitel "In vespa" ["Auf der Vespa"]), wäre es unsinnig gewesen, sich hinter einer fiktiven Person zu verbergen. Der Nanni Moretti des II. Kapitels "Isole" ["Inseln"] trägt noch am ehesten die Züge des Michele Apicella (Das gesamte Kapitel ist dramaturgisch den früheren Moretti-Filmen am ähnlichsten.). Allerdings ist diese Figur ruhiger geworden, mehr in den Hintergrund getreten, hört erstmals zu und verzichtet darauf, der "künstlerische Direktor des Privatlebens seiner Freunde" (Filmzitat aus "Caro diario") zu sein. [25]
Den Ansatz für diesen Wandel hat Moretti unbewußt schon in "Palombella rossa" gelegt, wo er einen kommunistischen Parteifunktionär und Wasserballer spielt, der nach einem Autounfall das Gedächtnis verloren hat und nicht mehr weiß, wer (oder auf der Ebene der politischen Kritik: was?) er ist: "Aber mir ist für den Gedächtnisverlust, von dem PALOMBELLA ROSSA erzählt, Jahre später noch ein anderer Grund klar geworden. Ich wollte wohl, ohne daß mir dies damals bewußt gewesen wäre, mit einer neuen Person, wie von einem Nullpunkt aus, neu anfangen." [26]

 

 

inhalt
next

 

 
 

b. das ballspiel und der wasserball

Die Bedeutung, die das geschickte Hantieren mit Bällen oder anderen Gegenständen (Tassen, Tellern, etc.), die Freude am Fußballspiel, die Liebe zum Wasser und zum Schwimmen u.ä. in den Filmen Nanni Morettis haben, findet ihren biographischen Ursprung in der Tatsache, daß Nanni Moretti als Jugendlicher selbst Leistungssport betrieben hat, und zwar als Wasserballer für den Club Lazio. 1970 wurde er sogar in die Jugendnationalmannschaft berufen, unterbrach aber seine sportliche Karriere in den frühen 70er Jahren. Die sogenannte "palombella" (ital. ornithologische Fachbezeichnung für die Hohltaube, eine Taubenart) ist ein Fachausdruck aus dem Wasserballsport und bezeichnet eine bestimmte Art von extrem angeschnittenem Wurf, der zu Morettis Wasserballerzeiten eine seiner Spezialitäten war.
War die Andeutung des Ballspielens in Morettis ersten fünf Filmen, aber auch in "Caro diario" eher unterschwellig bis beiläufig (das gedankenversunkene Werfen und Fangen einer Tasse, eines Metermaßes oder eines Tennisballs in "Ecce Bombo" oder "La messa è finita", das Ausrollen eines grünen Teppichs und das Aufstellen eines Miniaturtores in "Sogni d'oro", das beiläufige Dribbeln eines Fußballs in "Bianca", die Fußballspiele mit den Kindern in "La messa è finita" oder das Fußballtor in "Caro diario", das in der von der Kritik vielfach als Antonioni-Zitat (fehl- bzw. über-) interpretierten Szene mit dem langsam vorbeifahrenden Schiff wie zufällig ins Bild kommt), widmete Moretti seinen ersten selbstproduzierten Film "Palombella rossa" ganz dem Wasserballsport: Kammerspielartig siedelt er die Geschichte Michele Apicellas, eines Kandidaten der KPI und Wasserballers, der nach einem Autounfall sein Gedächtnis verloren hat, in die metaphorisch aufgeladene Situation eines Wasserballmatches, das für den Protagonisten bzw. die KPI zur Parabel für die Wiederfindung der persönlichen bzw. politischen Identität wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

c. die süßigkeiten und deren philosophie

Seine persönliche Vorliebe für Süßigkeiten und Torten, insbesondere die Wiener Sachertorte, hat Nanni Moretti auch in der Figur des Michele Apicella beibehalten und zu einem wiederkehrenden Element in seinen Filmen gemacht, durch das er immer wieder groteske Situationen oder Dialoge schafft: Ob er nächtens seine beiden Regieassistenten ("Sogni d'oro") zu einem "wunderschönen Ort" [27] führt, nämlich "einer der wenigen Konditoreien in Rom, in der man die Sachertorte macht" [28] , um vor der üppigen Auslage andächtig die Torten und Süßspeisen zu bewundern, oder in "Bianca" am Essenstisch beim Dessert einen philosophischen Diskurs über die Mont-Blanc-Torte vom Stapel läßt und seinen Gastgeber rügt, weil dieser einen Tunnel in die Süßspeise bohrt, was man nicht macht, weil die Torte "auf einem delikaten Gleichgewicht aufbaut" [29] , oder er seinen emotionalen Frust an einem überdimensionalen Glas Nutella ausläßt ("Bianca"), ob er in "La messa è finita" vom Altar herunter seine Schwester fragt, ob sie sich noch an die Nugatine erinnert, "Hälfte Schokoriegel, Hälfte Bonbon" [30] , die sie immer von ihrer Mutter bekommen haben, oder ob er in "Palombella rossa" ständig von irgendwelchen Parteikollegen verfolgt wird, die ihn mit Torten und Süßspeisen für ihre Sache wohlgesinnt stimmen wollen, immer wieder brechen in der Figur des Michele Apicella (Don Giulio) ganz bewußt Wesenszüge Nanni Morettis, dem ebenfalls Naschhaftigkeit nachgesagt wird [31] , durch. "Die Süßspeisen stehen für sinnlichen Genuß, den schon der bloße Anblick durch eine Konditoreivirtine verspricht und eine fast kindliche Freude an den einfachen Dingen im Leben. Sie bieten vor allem aber Kompensation und Trost, lassen die Welt rundherum vergessen oder stimmen zumindest versöhnlich. (...) Eine süße Ersatzwelt, die der Filmemacher Nanni Moretti in seiner [ihrer; A.d.V.] ganzen symbolischen Funktionalität einsetzt, um scheinbar Unsagbares, Unanschauliches, wie die Einsamkeit des Anti-Helden Michele, auszudrücken. (...) Micheles Ersatzwelt des Süßen ist in den Filmen um so präsenter je problematischer, neurotischer sich die zwischenmenschlichen Beziehungen gestalten." [32]
Was speziell die Vorliebe Morettis für die Wiener Sachertorte anlangt, so ist diese längst zu einem Markenzeichen geworden, das über seine Filme hinausreicht. [33] Es mutet fast schon rührend an, wenn Moretti in einem Interview mit Rainer Gansera als eines der wiederkehrenden Elemente in seinen Filmen die Naschhaftigkeit der Hauptfigur(en) anspricht und im gleichen Atemzug in einer Mischung aus Andacht und Stolz recht selbstverliebt anmerkt: "Der Sachertorte zu Ehren heißt übrigens meine Produktionsfirma 'Sacher-Film', mein Kino in Rom 'Nuovo Sacher'." [34]

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

d. die schuhe und der charakter dahinter

Das Besondere Verhältnis zu Schuhen und dazu, was diese über deren TrägerInnen aussagen, läßt sich am besten mit folgender Äußerung aus "Bianca" beschreiben: "Jeder Schuh eine Gangart, jede Gangart eine unterschiedliche Weltanschauung." [35] Kommt die Schuh-Fixierung auch in den früheren Filmen mal mehr, mal weniger eindeutig und bedeutungsvoll vor (in "Ecce Bombo" leitet der Reporter des freien Jugendsenders Telecalifornia einen Beitrag über ein Jugendzentrum mit einem Diskurs über "Zoccoli" ("Clocks", Holzschuhe) und Feministinnen ein, in "Sogni d'oro" sucht der Filmemacher Michele Apicella die Schauspieler für seinen nächsten Film nach deren Schuhen aus), so erklärt Moretti/Michele den symbolischen Gehalt des Schuh-Themas so richtig erst in "Bianca", wo der Mathematikprofessor Michele in seinem Schuldgeständnis zur Begründung der von ihm verübten Morde ständig in die Schuh-Metaphorik ausweicht: "Früher war es leichter zu urteilen, wie mit den Schuhen: Es gab nur einige Modelle, sehr charakteristische, es war der Schuhtyp und schluß. Heute hingegen ist alles konfuser, ein Stil hat sich mit dem anderen vermischt ... Die Dinge sind nicht mehr eindeutig." [36] In "Bianca" gibt es noch eine Reihe weiterer Szenen zum Thema Schuh-Fixierung, so z.B. das erste Gespräch zwischen Michele und Bianca ("Schöne Schuhe, normalerweise gefallen mir Schuhe mit hohen Absätzen nicht." [37] ), die Szene, in der der Kommissar bemerkt, daß Michele einen Schrank voll gleicher Schuhe besitzt, oder die Schlußszene, in der Michele begründet, wieso er sich entschlossen hat, dem Kommissar die Morde zu gestehen ("Und als ich Ihre Schuhe gesehen habe, habe ich alles von Ihnen verstanden: Sie sind ein Mann der gelitten hat, der jeweils nur ein Paar Schuhe hat, die sich abnutzen, zerschleißen, die Farbe verlieren. Als ich Ihre Schuhe gesehen habe, habe ich gedacht: Jetzt sage ich es ihm gleich." [38] ).
Dabei sind Moretti/Michele immer die einfachen, unaufdringlichen, klassischen Schuhmodelle sympathisch (siehe oben zitierte Szene aus "Sogni d'oro"), da diese einen Rückschluß auf einen gewissen Lebensstil bzw. eine bestimmte Haltung seitens ihrer TrägerInnen zulassen. [39] In den auf "Bianca" folgenden Filmen ist der Schuh-Fetischismus Morettis/Micheles unauffälliger: In "La messa è finita" regt sich Don Giulio darüber auf, daß ihn die Gastgeberin in Pantoffeln empfängt, wenn sie ihn zum Essen einlädt, in "Palombella rossa" erzählt Micheles Tochter einer Reporterin, die sie zu ihrem Vater befragt, daß sie mit ihm eigentlich nie über Politik spricht, sondern über Kleider und darüber, was sie anziehen soll, und daß der Streitpunkt dabei immer die Schuhe sind, und in "Caro diario" macht Nanni Moretti, als er in Rom zufällig auf Jennifer Beals trifft, ganz beiläufig eine Bemerkung über ihre Schuhe ("Diese Schuhe müssen sehr beqeuem sein." [40] ).

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

e. der tanz und die musik

Tanz oder Musik (speziell der italienische Schlager) bzw. die Jukebox spielen entgegen der Ansicht von Jousse und Saada [41] in Nanni Morettis Filmen nicht erst seit dem Bekenntnis in "Caro diario" eine wichtige Rolle: "In Wirklichkeit war mein Traum immer der, gut tanzen zu können. 'Flashdance' hieß der Film, der mein Leben definitiv verändert hat. Es war ein Film nur übers Tanzen. Tanzen können ... aber letzten Endes beschränke ich mich nur aufs Zuschauen, was auch schön ist, aber ganz was anderes." [42] In den Filmen davor gibt es immer wieder dramaturgisch "unmotivierte" und im Vergleich zu konventionellen Erzählmustern im Kino deplaziert wirkende Tanzszenen, die Morettis emotionale Verbundenheit zum Tanz als Ausdruck von Freude, Zuneigung und Harmonie jenseits der sprachlichen Mittel belegen. Er inszeniert diese Szenen dabei immer als einen zarten, fragilen Moment in dem alle Worte unzulänglich wären, das Gefühl zu beschreiben, das sie zum Ausdruck bringen. Oft sind sie ein Mittel dazu, Verbundenheit auszudrücken (z.B. die Tanzszenen in "Ecce Bombo" oder "La messa è finita"), andere Male ein Mittel dazu, Isolation aufzuzeigen (z.B. jene in "Sogni d'oro", in der alle Filmleute am Set von "La mamma di Freud" tanzen, nur Michele, der Regisseur, sich einsam und aufgrund seiner emotionalen Verschlossenheit ausgeschlossen fühlt).
Für Morettis Vorliebe für den Einsatz von italienischen Schlagern in seinen Filmen gibt es ebenfalls eine Reihe von Belegen: In "Ecce Bombo" sagt Micheles Mutter, als sie über die "Jugend von heute" spricht, "Kommt mir nur mit Lucio Battisti", und einpaar Szenen weiter singt Micheles Vater, im Bett, neben seiner Frau liegend, "Anna" von Lucio Battisti. An einer anderen Stelle des Films bemerkt Mirko, ein Freund Micheles: "Ich werde eine Platte von Gino Paoli auflegen. Zur Zeit höre ich sie mir oft an, um die Traumata von vor fünfzehn Jahren wieder aufleben zu lassen." [43] In "Bianca" hält der Geschichtelehrer der "Marilyn Monroe"-Schule eine Lektion über die Sechziger Jahre zu den Klängen von Gino Paolis "Il cielo in una stanza", die aus der Jukebox erklingen, die im Klassenzimmer steht. Ebenfalls in "Bianca" schickt sich das Lehrerkollegium bei Antritt des Schulausflugs gerade in dem Moment, in dem Michele Bianca zum erstenmal erblickt, an, den Refrain zu "Dieci ragazze per me" ["Zehn Mädchen für mich"] von Lucio Battisti anzustimmen. In "La messa è finita" schaltet Don Giulio das Radio ein, während ihm seine Schwester Valentina einen Brief vorliest, und es lauft "Bellissima" von Loredana Bertè und das Lied übertönt sogar die Stimme Valentinas. Das sind nur einige wenige Beispiele, deren es natürlich noch mehrere geben würde.

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

f. das telefon und die kommunikation

Das Telefon spielt in Manni Morettis Filmen immer wieder eine wichtige Rolle. Als Metapher für den Verfall der Kommunikation setzt es Moretti immer wieder für den Versuch seiner Protagonisten ein, über mehr oder weniger große Distanz die eigene Einsamkeit zu überwinden. Wenn in "Ecce Bombo" Olga Freunde anruft, um nicht allein zu sein, geschieht dies aus demselben Grund, der Mario dazu bewegt, ständig bei der Talksendung im Radio anzurufen und davon zu erzählen, was ihm sein äthiopischer Freund erzählt hat. All die Telefonate, um abzuchecken, was man am Abend machen könnte, um auszumachen, daß man Olga besuchen gehe, der es gerade nicht so gut gehe, oder einfach nur die Szene, in der Michele und seine Freunde ein Mädchen anrufen, um ihr eine Arie aus Giacomo Puccinis "Tosca" vorzuspielen, oder jene in der Michele Flaminia anruft, um ihr recht tolpatschig zu sagen, daß er sich in sie verleibt habe, stehen für ein und dieselbe Kommunikationsarmut, die sich auch in den Gesprächen der Filmfiguren feststellen läßt. Indirekt ist das Auf-Band-Aufnehmen der Selbstfindungssitzungen genauso eine Ersatzhandlung und eine Schutzhaltung davor, offen und unvermittelt miteinander zu reden.
In "Sogni d'oro" wird Michele ständig von Nicola angerufen, der unbedingt bei ihm Regieassistent werden will, um selbst einmal Regisseur zu werden (biographische Anspielung!). In "Caro diario" setzt Nanni Moretti das Telefon wieder als Mittel ein, die Abarten unserer Kommunikationsweisen bloßzustellen, indem er auf Salina, einer der Liparischen Inseln, das Regiment den Kindern übergibt, die in nicht mehr enden wollenden Telefonaten die Gespräche genauso monopolisieren wie die ihnen von ihren Eltern entgegengebrachte Aufmerksamkeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

g. die familie und die moral

Die Einbettung der Filmfiguren in die Aufgehobenheit einer bürgerlichen Familiensituation mit Söhnen und Töchtern, die noch bei den Eltern leben, Familienessen mit den dazugehörigen Streits oder die Wunsch- ("La messa è finita") bzw. Zwangsvorstellung ("Bianca"), von intakten Familienverhältnissen umgeben sein zu wollen, bilden einen weiteren Eckpfeiler in Nanni Morettis Filmwelt. Ob nun die Protagonisten zu Hause leben und sich gegen die Eltern auflehnen, ohne jedoch je ernsthaft ans Ausziehen zu denken wie in "Ecce Bombo" oder "Sogni d'oro", oder die familiäre Einbettung wie ein warmer Schoß empfunden wird, den man ungewollterweise verlassen hat müssen, in den man sich aber gern zurücksehnt oder -flüchtet, wenn man Probleme hat, bzw. an den man sich gern zurückerinnert (siehe Schlußszene), wie in "La messa è finita", ob das ödipale Verhältnis zur Mutter thematisiert wird, wie dies in "Sogni d'oro" gleich zweifach der Fall ist (der Mutterkomplex des Filmemachers Michele Apicella und der Mutterkomplex des Sigmund Freud im Film "La mamma di Freud", den Michele Apicella dreht), oder die Familiensituation von vernachlässigten ("Palombella rossa") oder zu viel behüteten Kindern ("Caro diario") dargestellt wird, immer sind diese Situationen eine mikrokosmische, z.T. liebevoll karikierte Darstellung der realen Verhältnisse in Italien in ihren unterschiedlichen Ausprägungen, das als eines der Länder gilt, in denen die Kinder im Vergleich zum europäischen Schnitt am längsten in der Obhut der eigenen Familie verbleiben. Gleichzeitig vermitteln die in den Filmen Morettis dargestellten Familiensituationen ein Bekenntnis zu sehr bürgerlichen und wertkonservativen Familienmustern.

 

 

 

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

h. der film im film und das kino

Die filmrekursiven Elemente in Nanni Morettis Kinowelt setzten gleich auf mehreren Ebenen an: In den früheren Arbeiten Morettis ("Ecce Bombo", "Sogni d'oro") "findet eine rege Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen italienischen Kino", und vor allem eine heftige Polemik gegenüber der italienischen Komödie (Alberto Sordi, Nino Manfredi, Lina Wertmüller) und dem engagierten Politkino statt, [44] denen Moretti eine Überholtheit der Inhalte bzw. eine Festgefahrenheit der gestalterischen Formen vorwirft. [45] In "Sogni d'oro" erfolgt, dramaturgisch als Film-im-Film angelegt, eine Beschäftigung mit dem Produktions- und Rezeptionsumfeld des Kinos, die Moretti, was das Rezeptionsumfeld anbelangt, in "Caro diario" mit dem Sujet des Filmkritikers, der sich vor Schmerzen windet, wenn man ihm seine eigenen Filmkritiken vorliest, fortführt. Morettis Feststellung, daß sich seine Ansicht über einen seiner Filme immer aus dem folgenden Film herauslesen läßt, [46] und Holzingers Auffassung des Kinos von Nanni Moretti als eines "Fortsetzungskinos" [47] folgend, karikiert Moretti in "Sogni d'oro" die Aufnahme seines vorhergehenden Filmes bei Publikum, Kritikern und Kollegen über die Figur des Filmemachers Michele Apicella und dessen letzten Film (der Bezug zu "Ecce Bombo" ist unübersehbar, für beide ist der aktuelle Film der dritte): "Ich glaube nicht, daß ein lukanischer Tagelöhner, ein Hirte aus den Abruzzen, eine Hausfrau aus Treviso besonders interessiert sein können an diesem häßlichen, vulgären, geschmacklosen Film über Kommunikationsprobleme, Langeweile, schwierige Beziehungen zu Frauen." [48] Gleichzeitig reflektiert "La mamma di Freud" als Film im Film inhaltlich eines der Themen des Filmes selbst, nämlich das Verhältnis des Protagonisten (Michele Apicella/Freud) zu dessen Mutter. Eine andere Ebene der Beziehung auf das Kino erfolgt sowohl in "Ecce Bombo" als auch in "Sogni d'oro" in der Stilisierung bestimmter Dialogszenen als Filmtakes mit Wiederholung derselben, wenn sie einem der Gesprächspartner nicht gefallen haben ("Die hat mir wirklich gefallen, wiederholen wir sie?" [Sie wiederholen den Dialog.] "Die erste war besser." [49] ).
Ein durchgängigeres Motiv ist hingegen die Referenz an (mögliche, von Kritikern oft zitierte) Vorbilder, die in mehreren Filmen auftaucht (Anspielung auf Fellini und Buster Keaton-Poster in "Ecce Bombo", Foto von Moretti selbst mit Super8-Kamera in "Sogni d'oro", Bild von Jerry Lewis und Dean Martin in "Bianca", Ausschnitte aus "Doktor Schiwago" in "Palombella rossa"). In "Sogni d'oro" karikiert Moretti seine eigene Arbeitsweise, [50] indem er Michele Apicella eine der eigenen z.T. genau entgegengesetzte Arbeitsweise auf den Leib schreibt (ohne Drehbuch, mit improvisierenden Schauspielern, in vollster Identifikation mit dem Thema etc.), erst im Kapitel "Isole" aus "Caro diario" gewährt er den ZuschauerInnen einen Einblick in seine Vorgehensweise bei der Vorbereitung eines Films.
Ein eigenes Kapitel stellt Morettis Kritik am Fernseh- und Unterhaltungswesen dar, die speziell in "Sogni d'oro" anhand der Game-Show, in der zwei Filmemacher einander messen und um die Gunst des Publikums buhlen, und in "Caro diario" im Kapitel "Isole" anhand der Figur des Gerardo ansetzt, der nach drei Jahren völliger Fernsehabstinenz dem Medium mit all seinen Show-Sendungen und Soap operas komplett verfällt. Moretti umschreibt den Grundkern seiner Kritik am besten in einem Interview mit Gernot Zimmermann für die WirtschaftsWoche: "Es gibt in Italien keine Staatsbürger mehr, nur mehr Fernsehzuschauer", [51] und legt damit im Lande eines Silvio Berlusconi auch die politische Dimension seiner Kritik dar.

 

 

inhalt
next

 

 
 

i. die psychologie und die 68er-generation

Was die Psychologie betrifft, so setzt sie in Nanni Morettis Filmen (fast) immer dort an, wo die Auswüchse oder Folgen der 68er-Bewegung bzw. dessen was aus ihr und ihren Kindern geworden ist, auftreten: Sind es in "Ecce Bombo" die Selbsterfahrungssitzungen mit den Freunden, ist es in "Sogni d'oro" die ironische Darstellung der Filmindustrie und ihrer Exponenten (in "Sogni d'oro" steht sogar der Erfinder der Psychoanalyse und dessen gestörtes Verhältnis zur Mutter im Mittelpunkt des Films im Film), in "Bianca" das gestörte Verhältnis zu zwischenmenschlichen Beziehungen und das manische Bedürfnis nach Harmonie im Leben (anderer), in "La messa è finita" die Unfähigkeit Don Giulios über die eigenen Probleme hinweg, seinen Freunden zu helfen, in "Palombella rossa" die Festgefahrenheit der Politsprache und die Überholtheit eines bloßen Festhaltens an leeren Ideologien und politischen Inhalten innerhalb der Kommunistischen Partei, in "Caro diario" die allgemeine Kommunikations- und Verhaltensgestörtheit der durchschnittlichen (Unterhaltungs-) Gesellschaft, immer wieder demaskiert Moretti jenes Umfeld, das er kennt, dem er angehörte oder noch angehört.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

j. die sprache und die gesellschaft

Nanni Moretti parodiert in seinen Filmen immer wieder die Sprache des speziellen Mikromilieus in dem die Filme jeweils spielen. Ob er sich in "Ecce Bombo" über die ideologisierenden, aber trotzdem leeren Phrasen der 68er-Generation lustig macht und sie als Worthülsen demaskiert, oder gegen die Verrohung und "Vermailänderung" des Römischen ankämpft (Mutter: "Wie geht es der Silvia?" Michele: "Silvia, nicht die Silvia, Mama, glücklicherweise sind wir in Rom, nicht in Mailand, die Silvia, der Giorgio, der Pannella, der Giovanni, cacare [scheißen], nicht cagare [scheisen], fica [Fotze], nicht figa [Foze; die glottologische Korrelation läßt sich im Deutschen nicht entsprechend wiedergeben]." [52] ), ob sich Morettis Michele Apicella in "Sogni d'oro" der selbstverliebten manierierten Sprache eines intellektuellen Filmemachers bedient oder sich in "Palombella rossa" gegen die unbesonnene Verwendung der Worte wehrt ("Man darf keinen kriminellen Gebrauch der Worte betreiben." [53] ), über alles kann als eine Art Leitmotiv der Ausspruch aus "Palombella rossa" gestellt werden: "Wer schlecht spricht, denkt schlecht, lebt schlecht." [54]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

inhalt
next

 

 
 

"Bis jetzt ist es mir in meinen Filmen gelungen, von mir ausgehend anderen etwas mitzuteilen.
Indem ich über mich spreche, spreche ich auch über andere.
Aber ich nehme mir nicht vor, gesellschaftlich repräsentativ,
etwa das 'Symbol einer Generation' zu sein,
wie das manchmal gesagt wurde."

("Italien 2. Glück und Melancholie. Gespräch mit Nanni Moretti von Rainer Gansera." In: epd Film 9/94)

 

5. moretti und die filmkritik

Es gibt eine Handvoll Zuschreibungen zum Filmschaffen Nanni Morettis seitens der Filmkritiker, die sich z.T. mit der eigenen Einschätzung Morettis nicht decken. Moretti bekennt selbst, immer wieder wiederkehrende Elemente in seinen Filmen einzusetzen: "Es gibt diese Art von Spiel, das daraus besteht, immer auf einige Leitmotive zurückzukommen, einige immer wiederkommende Themen, Schokolade, Kuchen, der Tennisball, mit dem ich zu Hause spiele, die Familie, die Mahlzeiten mit der Familie, der Ball, mit dem ich geschickt umgehe, das Tanzen, die Jukebox ..." [55] Diese wiederkehrenden Elemente werden von den Filmkritikern zwar als solche erkannt, allzu oft passiert aber, von ihnen ausgehend eine weitgehende Gleichsetzung der durch sie charakterisierten Filmfigur Michele Apicella mit Nanni Moretti. Daß diese Identifikation Morettis mit seinem filmischen alter ego durchaus berechtigt ist, seine Filme aber trotzdem nicht als reine Autobiographie zu lesen sind, hat Moretti in meheren Interviews (vor allem zu Beginn seines filmischen Schaffens) präzisiert (vgl. dazu Abschnitt 4.a. "michele apicella und nanni moretti"). [56] Deutlicher noch distanziert sich Moretti von der Ansicht, sein Filmschaffen hätte etwas selbsttherapeutisches an sich: "Autobiographie einverstanden, aber Selbsttherapie nein, ich drehe nicht Filme, um meine Probleme zu lösen - das ändert nichts, ich fühle mich nicht besser, wenn ein Film fertig ist -, sondern weil ich gerne über den Umweg des Kinos kommuniziere." [57] Gleichzeitig gesteht Moretti aber ein: "In den Filmen, die ich mache - nennen wir sie persönlich, autobiographisch - versuche ich, meine Ängste loszuwerden, meine Obsessionen, sie mit jener Waffe zu bekämpfen, die unvermeidlich ist, wenn man sich der Autobiographie ausliefert, nämlich der Ironie." [58]
In Anlehnung an den Titel seines ersten abendfüllenden Filmes "Io sono un autarchico" haben diverse Filmkritiker diesen des öfteren als programmatische Vorwegnahme des von Moretti in weiterer Folge eingeschlagenen künstlerischen Weges verstanden: "'Ich bin Autarkist' ... wird oft so verstanden, als sei es von Anfang an sein [Morettis; A.d.V.] Bestreben gewesen, als Filmemacher 'autark' zu sein und alles alleine zu machen (...) Tatsächlich aber hat dieser Titel gar nichts zu tun mit den Ambitionen eines total filmmakers. Er bezieht sich allein auf das Gefühlsleben des Helden und ironisisert die Tatsache, daß dieser von seiner Frau verlassen worden ist." [59]
Ein besonders gespanntes Verhältnis hat Nanni Moretti zur italienischen Komödie. Seine Filme, vor allem die früheren, wurden öfters als durchwegs "komisch" und als frischblutige Weiterentwicklung des komischen Kinos in der Tradition der italienischen Komödie profetisiert, was wohl von allen Werkinterpretationen am weitesten von der (Selbst-) Auffassung Morettis und seinen Intentionen entfernt ist: "Über meine ersten Filme hat man gesagt, daß sie die italienische Komödie aktualisieren, auf die Höhe der Zeit bringen würden. Eine Bemerkung, die mir nicht gefällt, weil in den siebziger Jahren von der italienischen Komödie nichts mehr vorhanden war. Prinzipiell unterscheidet sich meine Arbeit durch eine methodische Differenz, die meiner Meinung nach sehr wichtig ist. Ich spreche von meinem Ambiente, meiner Welt. Hingegen zeigt die italienische Komödie, gerade auch in ihren besten Beispielen, immer Ambientes, die verschieden sind von denen der Drehbuchautoren und Regisseure dieser Filme. Diese Autoren und Regisseure machten sich über eine Welt lustig, die jenseits ihrer eigenen lag." [60] (vgl. auch: "Meine Filme haben eine ganz andere Methode als die italienische Komödie: Ich mache darin eine Analyse meiner sozialen Situation, meiner politischen Generation, und das inszeniere ich, ich mache mich darüber lustig. Während die italienische Komödie - im besten Fall - andere soziale Milieus, das Arbeiter- oder Bürgermilieu hervorhebt, aber nicht das eigene." [61] )
Ähnlich kritisch steht Nanni Moretti dem vorgeblich engagierten politischen Kino gegenüber: "Jene, die vorgeblich 'politisches Kino' machen, sind oft damit zufrieden, ein 'wichtiges Thema' in den Händen zu halten, um dann daraus einen häßlichen Film zu machen. Sie sagen, das Publikum dürfe nicht urteilen nach schön-häßlich, sondern müsse den Film sehen, weil er 'wichtig' sei. Die Kritik müsse ästhetische Kriterien vergessen, weil es ein 'wichtiger' Film sei, der unbedingt hätte gemacht werden müssen etc. Ich glaube nicht, daß es Serie-A-Themen und Serie-B-Themen gibt. (...) gegenüber einem Kino der feststehenden Antworten bevorzuge ich ein Kino der Fragen." [62]
Was die vielen in den Filmrezensionen zitierten Vorbilder Morettis anbelangt, so gibt es durchaus Belege dafür in Interviews mit Nanni Moretti. So ist es, was die Komik anlangt, vor allem Buster Keaton noch vor Charlie Chaplin und was die Erzählweise betrifft, Jacques Tati, die Moretti sehr nahe stehen. [63] Hinsichtlich der Ich-Zentriertheit innerhalb des Produktionsumfeldes (Drehbuch, Regie, Produktion, Hauptrolle in einer Person vereint) besteht ein pragmatisches Näheverhältnis zu Woody Allen, [64] den er vor allem mag, "wenn er sich schämt, die Leute zum Lachen zu bringen." [65]
Über all dies möchte ich als eine Art Grundrahmen für die Arbeit Nanni Morettis am Kino und für das Kino folgendes Zitat stellen, das, wie ich glaube auch ganz gut als eine Art Selbstpositionierung seines eigenen Filmschaffens gelten kann: "In den sechziger Jahren entstand auf der ganzen Welt ein neues Kino. Es gefiel mir, weil es weder nur Kino-Kino noch nur Politik-Kino war. [beispielsweise die 'Nouvelle Vague' in Frankreich oder das 'Free Cinema' in England; A.d.V.] Es war ein Kino, das sowohl über das Kino wie über die Realität nachdachte. Die Filme imaginierten eine mögliche andere Realität und ein mögliches anderes Kino." [66]

 

 

inhalt
links

 

 
 

6. literatur

BECKER, Jörg: Selbstbestimmung. In: ERNST, Gustav (Hrsg.): Autorenfilm - Filmautoren. Wien, 1996

DE BERNARDINIS, Flavio: Nanni Moretti. Roma, 1995

GANSERA, Rainer: italien 2. Glück und Melancholie. Gespräch mit Nanni Moretti. In: epd Film 9/94

GANSERA, Rainer: Aus der Enge getrieben. In: Falter Nr. 41, 1994

GILI, Jean A.: Nanni Moretti "Des films pour exorciser mes obsession". Entretien avec Nanni Moretti [Nanni Moretti. "Filme, um meine Obsessionen loszuweden". Unterhaltung mit Nanni Moretti]. In: Positif, Nr. 311, Jänner 1987

HOLZINGER, Silvia: Das Ein-Mann-Kino. Der römische Autor, Schauspieler, Regisseur, Produzent, Verleiher und Kinobesitzer Nanni Moretti und sein kinematografisches Werk. Wien, 1997

Interview mit Nanni Moretti in "Cinéma" Nr. 350, 1986, Paris

JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Interview mit Nanni Moretti. In: StadtkinoProgramm 258, gekürzt wiedergegeben aus: JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Cannes '94 Journale intime. Entretien avec Nanni Moretti. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 479/480, Mai 1994

JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Cannes '94 Journale intime. Entretien avec Nanni Moretti. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 479/480, Mai 1994

MONACO, James: Film verstehen. Reinbek bei Hamburg, 1990

TESSON, Charles: Comme un nageur solitaire ... Entretien avec Nanni Moretti [Wie ein einsamer Schwimmer ... Unterhaltung mit Nanni Moretti]. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 31, Jänner 1987

WUSS, Peter: Kunstwerk des Films und Massencharakter des Mediums. Berlin, 1990

ZIMMERMANN, Gernot: "Nicht Staatsbürger, nur Zuschauer". In: WirtschaftsWoche Nr. 49, 1. Dezember 1994

und die Filme von Nanni Moretti:

"Ecce Bombo" (I, 1978, Filmalpha/Alphabeta)
"Sogni d'oro" (I, 1981, Operafilm/Raiuno)
"Bianca" (I, 1984, Faso Film/Reteitalia)
"La messa è finita" (I, 1985, Faso Film)
"Palombella rossa" (I/F, 1989, Sacher Film/Banfilm mit SOFINA und Raiuno)
"Caro diario" (I/F, 1993, Sacher Film/Banfilm/La Sept mit Raiuno und Canal plus)

in der italienischen Originalversion

 

 

 


[1] MONACO, James: Film verstehen. Reinbek bei Hamburg, 1990, S.403


[2] Ebda, S.386


[3] WUSS, Peter: Kunstwerk des Films und Massencharakter des Mediums. Berlin, 1990, S.335


[4] zitiert nach MONACO, James: a.a.O., S.365


[5] Ebda, S.366


[6] BECKER, Jörg: Selbstbestimmung. In: ERNST, Gustav (Hrsg.): Autorenfilm - Filmautoren. Wien, 1996, S.25


[7] vgl. DE BERNARDINIS, Flavio: Nanni Moretti. Roma, 1995, S.25


[8] übersetzt nach dem Interview von Charles TESSON mit Nanni Moretti: Comme un nageur solitaire ... Entretien avec Nanni Moretti [Wie ein einsamer Schwimmer ... Unterhaltung mit Nanni Moretti]. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 31, Jänner 1987, S.8


[9] vgl. HOLZINGER, Silvia: Das Ein-Mann-Kino. Der römische Autor, Schauspieler, Regisseur, Produzent, Verleiher und Kinobesitzer Nanni Moretti und sein kinematografisches Werk. Wien, 1997, S.30


[10] vgl. Interview von Charles TESSON mit Nanni Moretti: a.a.O., S.8


[11] vgl. Ebda, S.8


[12] vgl. HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.31f und DE BERNARDINIS, Flavio: a.a.O., S.26ff


[13] Antwort auf eine Frage von Danielle HEYMAN von "le Monde" auf einer Pressekonferenz zum französischen Kinostart von "La messa è finita"; Quelle leider unbekannt.


[14] vgl. HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.41f


[15] GANSERA, Rainer: italien 2. Glück und Melancholie. Gespräch mit Nanni Moretti. In: epd Film 9/94, S.26


[16] vgl. HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.44


[17] HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.92


[18] übersetzt nach dem Interview von Jean A. GILI mit Nanni Moretti: Nanni Moretti "Des films pour exorciser mes obsession". Entretien avec Nanni Moretti [Nanni Moretti. "Filme, um meine Obsessionen loszuweden". Unterhaltung mit Nanni Moretti]. In: Positif, Nr. 311, Jänner 1987


[19] Ebda


[20] vgl. HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.47 und JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Interview mit Nanni Moretti. In: StadtkinoProgramm 258, gekürzt wiedergegeben aus: JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Cannes '94 Journale intime. Entretien avec Nanni Moretti. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 479/480, Mai 1994, S.55-61


[21] übersetzt nach dem Interview von Charles TESSON mit Nanni Moretti: a.a.O., S.9


[22] übersetzt nach dem Interview von Jean A. GILI mit Nanni Moretti: a.a.O.


[23] Ebda


[24] vgl. JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Interview mit Nanni Moretti. In: StadtkinoProgramm 258, gekürzt wiedergegeben aus: JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Cannes '94 Journale intime. Entretien avec Nanni Moretti. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 479/480, Mai 1994, S.55-61


[25] vgl. GANSERA, Rainer: a.a.O., S.24f und JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Cannes '94 Journale intime. Entretien avec Nanni Moretti. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 479/480, Mai 1994, S.55-61


[26] GANSERA, Rainer: a.a.O., S.25


[27] selbstübersetztes Zitat aus: "Sogni d'oro" (1981)


[28] selbstübersetztes Zitat aus: Ebda


[29] selbstübersetztes Zitat aus: "Bianca" (1984)


[30] selbstübersetztes Zitat aus: "La messa è finita" (1985)


[31] vgl. HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.49


[32] Ebda, S.49f


[33] vgl. Ebda, S.52


[34] GANSERA, Rainer: a.a.O., S.24


[35] selbstübersetztes Zitat aus: "Bianca" (1984)


[36] selbstübersetztes Zitat aus: Ebda


[37] selbstübersetztes Zitat aus: Ebda


[38] selbstübersetztes Zitat aus: Ebda


[39] vgl. HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.53


[40] übersetztes Zitat aus: "Caro diario" (1993)


[41] vgl. JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Interview mit Nanni Moretti. In: StadtkinoProgramm 258, gekürzt wiedergegeben aus: JOUSSE, Thierry und Nicolas SAADA: Cannes '94 Journale intime. Entretien avec Nanni Moretti. In: Cahiers du Cinéma, Nr. 479/480, Mai 1994, S.55-61


[42] selbstübersetztes Zitat aus: "Caro diario" (1993)


[43] selbstübersetztes Zitat aus: "Ecce Bombo" (1978)


[44] HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.55


[45] vgl. Ebda, S.57 und S.59


[46] vgl. GANSERA, Rainer: a.a.O., S.26


[47] vgl. HOLZINGER, Silvia: a.a.O., S.44


[48] selbstübersetztes Zitat aus: "Sogni d'oro" (1981)


[49] selbstübersetztes Zitat aus: "Ecce Bombo" (1978)


[50] vgl. Interview von Charles TESSON mit Nanni Moretti: a.a.O. und Interview von Jean A. GILI mit Nanni Moretti: a.a.O.


[51] ZIMMERMANN, Gernot: "Nicht Staatsbürger, nur Zuschauer". In: WirtschaftsWoche Nr. 49, 1. Dezember 1994, S.83


[52] selbstübersetztes Zitat aus: "Ecce Bombo" (1978)


[53] selbstübersetztes Zitat aus: "Palombella rossa" (1989)


[54] selbstübersetztes Zitat aus: "Palombella rossa" (1989)


[55] übersetzt nach dem Interview von Jean A. GILI mit Nanni Moretti: a.a.O., vgl. auch GANSERA, Rainer: a.a.O., S.24


[56] vgl. Interview von Jean A. GILI mit Nanni Moretti: a.a.O.


[57] übersetzt nach dem Interview von Charles TESSON mit Nanni Moretti: a.a.O., S.9


[58] übersetzt nach dem Interview von Jean A. GILI mit Nanni Moretti: a.a.O.


[59] GANSERA, Rainer: Aus der Enge getrieben. In: Falter Nr. 41, 1994, S.17


[60] GANSERA, Rainer: italien 2. Glück und Melancholie. a.a.O., S.26


[61] übersetzt nach einem Interview mit Nanni Moretti in "Cinéma" Nr. 350, 1986, Paris, S.2


[62] GANSERA, Rainer: italien 2. Glück und Melancholie. a.a.O., S.25


[63] vgl. Interview mit Nanni Moretti in "Cinéma" Nr. 350, 1986, Paris, S.2


[64] vgl. Interview von Jean A. GILI mit Nanni Moretti: a.a.O.


[65] übersetzt nach einem Interview mit Nanni Moretti in "Cinéma" Nr. 350, 1986, Paris, S.2


[66] GANSERA, Rainer: italien 2. Glück und Melancholie. a.a.O., S.25

 

 

 
 

titel
home

 

 
 

links

 

best nanni moretti-pages on the web:

 

 

 

 


(c) 1998 Markus A. Mascelli